Beate Reinecker

Philosophische Texte

Elf ausgewählte Kapitel aus dem Buch: 

Zurück zur Menschlichkeit

ISBN: 978-3750408937


Menschlichkeit und Gerechtigkeit 

Die Frage nach der Gerechtigkeit stellt ein uraltes und gleichzeitig hoch brisantes, aktuelles Thema in der Menschheitsgeschichte da. Bereits in der Philosophie der Antike finden wir die ersten systematischen Ausarbeitungen über das Thema der Gerechtigkeit sowohl bei Platon als auch bei Aristoteles. Aristoteles unterschied zwischen der personellen und der gesellschaftlichen Gerechtigkeit. Er hob den Anspruch an die Gerechtigkeit als Tugend hervor. Mit Beginn der Neuzeit wurde eine Vielzahl von Konzepten entwickelt, bei denen Gerechtigkeit eine tragende Rolle spielt. Die Philosophen boten Lösungen zur Vermeidung von Konflikten an. Diese Ausarbeitungen mündeten schließlich in Gesellschaftsverträgen. Thomas Hobbes entwickelte in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts einen Gesellschaftsvertrag. Das Recht galt nicht mehr als Ausdruck einer göttlichen Ordnung. Gerechtigkeit wurde als Leitfaden menschlichen Handelns eingefordert. Sie sollte fortan zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen dienen. Die Bedingungen einer Diskussion um eine erstrebenswerte Gerechtigkeit müssen nun transparent, nachvollziehbar sein. Die Interessen sollten somit offen und uneingeschränkt kommuniziert werden. Die Erörterungen könnten in einem weiteren Schritt, dem politischen Prozess, verfeinert und als Vereinbarung umgesetzt werden. Die Transparenz, die Offenheit und Klarheit führen somit zu nachvollziehbaren Entscheidungen. So könnte verhindert werden, dass eine Elite ihr eigenes vorteilsorientiertes Süppchen kochen kann. Gerechtigkeit findet sich dort ein, wo Transparenz und Kommunikation ihren Platz finden. In dem Moment, wo einige wenige das Sagen haben und über die Mehrzahl von Bürgern hinweggehen, können wir nicht mehr von einer gerechten Gesellschaft sprechen. So sind Staaten, die von wenigen Herrschern, einem Diktator oder einer Anzahl von Aristokraten gelenkt werden, nicht frei, sondern fremdbestimmt. Die gesellschaftlichen Normen werden heteronom, von außen gelenkt. Um überhaupt Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzufordern, müssen die Prinzipien der Gleichberechtigung verstanden werden. Das Gleichheitsprinzip findet sich auch im Minderheitenschutz wieder. Somit soll die Dominanz einer Gruppe, einer Anzahl von Menschen, eingedämmt werden, so dass Minderheiten frei und gleichberechtigt existieren können. Man denke in diesem Zusammenhang an Religionsgruppen, sexuelle Orientierungen, Rassen oder andere Minderheiten, Gruppen. Die Frage nach der Gleichberechtigung der Geschlechter, die kulturelle und individuelle Selbstbestimmung, ist mit dem Anspruch an eine allgemeine Gerechtigkeit eng verknüpft. In Zeiten der Globalisierung müssen wir Menschen noch viel weiter gehen und eine internationale Verteilungsgerechtigkeit einfordern. Die Menschenrechte, die gerechte politische Ordnung, konzentriert die Aufgabe auf eine internationale Herangehensweise. Wenn wir den Frieden in der Welt suchen, sollten wir konsequent Gerechtigkeit fordern und umsetzen. Unterdrückung, Ausbeutung und Täuschung dürfen keinen Platz bekommen. Erst die Transparenz in der Kommunikation und die Nachvollziehbarkeit globaler Beschlüsse schaffen Vertrauen. Die Handelsabkommen dürften keinen einen einseitigen Vorteil für einen Handelspartner beinhalten. Die ausgleichende Gerechtigkeit duldet weder Lügen noch das Ausbeuten, weder das Drohen noch das Unterdrücken. Die internationale Diplomatie sollte grundsätzlich vom Gedanken der Gerechtigkeit getragen sein. Nur so können Kriege, Ausbeutung und Umweltzerstörung verhindert werden. Da es keine gerechten Kriege gibt, muss die Menschheit grundsätzlich den Frieden anstreben und jeglicher Ausbeutung vorbeugen. Bereits zu den Zeiten der Vorsokratiker verstand Anaximander die Gerechtigkeit als ein Prinzip der kosmischen Ordnung. Er sah in der Gerechtigkeit ein Verhalten, das grundsätzlich anzustreben sei, da der Mensch dem Ideal der gerechten Handlungen gegenüber allem Seienden nachstreben kann. Somit ist die Natur genauso zu schützen wie der Mensch, da alles Seiende im gleichen Urgrund begründet ist. Auf die heutige Zeit bezogen wird die Klimadiskussion hier ebenso anzusiedeln sein. Es kann somit grundsätzlich nicht von einer allumfassenden Gerechtigkeit gesprochen werden, wenn unsere Erde für die nachfolgenden Generationen unbewohnbar sein könnte. Somit hängt auch hier die Gerechtigkeit mit der Menschlichkeit eng zusammen. Wir müssen uns daran messen lassen, inwiefern wir generationsübergreifend, global und nachhaltig das Thema Gerechtigkeit und Menschlichkeit angehen. 

 

Die Ignoranz, Abkehr von der Menschlichkeit  

Wir können bedauerlicherweise beobachten, dass in den Zeiten der vielfältigen Krisen die Menschen den Kopf in den Sand stecken, sich betäuben oder ganz einfach den vordergründigen Vorteil suchen. Die Ignoranz kennt eine Fülle von Ausprägungen und das Weggucken ist ein weit verbreitetes Vorgehen. Der Mensch, der seinen kleinen privaten Nutzen sucht, sich mit seinen Scheuklappen durch den Alltag laviert und viel zu wenig Problembewusstsein entwickelt, wird die globalen Zusammenhänge nicht verstehen können, verstehen wollen und auch in Zukunft nicht an einer Aufklärung der Zusammenhänge arbeiten. In diesem Kontext sei auf die harte Arbeit der Philosophen und Rechtsgelehrten hingewiesen, die zur Zeit der Humanistischen Aufklärung die Missstände der damaligen Zeit benannt und andere Möglichkeiten erarbeitet haben, um die Welt zu einem gerechteren, menschlicheren Ort umzugestalten. Die Bemühungen beeinflussten, ermöglichten die Grundlagen unserer Demokratie. Heute werden demokratische Strukturen einem Härtetest unterzogen. Die Missachtung und der Abbau demokratischer Rechte verlaufen oft versteckt und schleichend. Wir alle sind aufgefordert, uns umfassend zu informieren und keinesfalls wegzusehen. Wir müssen immer wieder im Detail zum Kern der Wahrheit durchdringen. Wir sollten sehr genau hinsehen und die Verstöße gegen Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Fairness innerhalb unserer Demokratie und der unserer demokratischen Partner wahrnehmen. Wir sollten aus der Geschichte gelernt haben: Eine Demokratie kann in sehr kurzer Zeit zerstört werden. Denken wir an den deutschen Faschismus, der sich selbst Nationalsozialismus nannte, so müssen wir erkennen, dass die Vorgehensweise dieser Diktatur auf Versprechen, Lügen und Irrwegen basierte. Die Bevölkerung wurde aufgehetzt, mit Propaganda überzogen und schließlich in einen brutalen Krieg geschickt. Viele haben sich blenden und aufhetzen lassen, andere haben weggesehen, wieder andere haben sich etwas vorgemacht und im Hitlerfaschismus eine Lösung, eine Chance erhofft. Derjenige, der vor der Wirklichkeit die Augen verschließt, wird schnell zum Opfer. Der Verführte, der Manipulierte, kann die Wirklichkeit nicht erfassen. Er wird als Opfer zum Täter. Angesichts der Ignoranz wird deutlich, wie sehr wir Menschen auf ein klares Denken, ein klares Bewusstsein angewiesen sind. Bequemlichkeit und Vorteilsdenken führen zum Totalausfall. Mut und ethisches Handeln sind die einzige Chance, um eine Gesellschaft zu retten. Der Indoktrinierte sollte gefürchtet werden. Er verbreitet die Gehirnwäsche einer menschenverachtenden Weltsicht. Der Filter des Verdrängens, des verlogenen Denkens, findet seinen Ausdruck im Verdrehen bis hin zum bewussten Lügen und Täuschen. Menschen werden verachtet, ermordet, enteignet, alles ist möglich. Somit führt die Ignoranz in das Fahrwasser menschenverachtender Konstrukte, die den Tod vieler bedeuten. Die Ausprägung der Verbrechen deutet sich im Vorfeld in der Respektlosigkeit und Abwertung Andersgläubiger, anderer Rassen und politisch Andersdenkender an. Wir können den Unmenschlichen daran erkennen, dass er keinen Respekt vor anderen Nationalitäten und Religionen kennt. Wenn wir das Handeln der destruktiven Charaktere ignorieren, so öffnen wir dem Verbrechen Tür und Tor. „Schau genau hin! Wer hetzt gegen Andersdenkende und wer wertet andere Nationalitäten oder Religionen ab?“ Wir alle leben in der Gefahr, gefährliche Stimmen nicht ernst genug zu nehmen. Wir dürfen der Ignoranz keine Chance geben, da sie den Boden der Unmenschlichkeit bereitet. „Lasst uns hellwach und klarsichtig sein! Lasst uns der Gerechtigkeit und Menschlichkeit verpflichtet sein!“

   

Glück und Menschlichkeit  

Nachdem wir feststellen können, dass die Ignoranz zur Desorientierung führt und den Weg der Gehirnwäschen vorbereitet, sollten wir uns die Frage gefallen lassen: „Wann verlieren wir den Kontakt zu uns, zu unseren Leidenschaften und unserem Glück?“ Gerade die größten Egoisten suchen pausenlos den Glückszustand und sind dem Irrglauben verfallen, diesen auf dem Wege des Konsums, des seichten, oberflächlichen Lebenswandels zu finden. Eine Traumreise reiht sich an die andere. Die Gelüste werden schnell befriedigt und der Turbogang einer immer oberflächlicheren Spaßkultur wird eingeschaltet. Da Inhalte dabei stören, werden sie vermieden und Menschen, die für ihr klares, kritisches Denken bekannt sind, werden ignoriert. Man sucht die leichte, bequeme Art und endet im Chaos. „Warum?“ Der bequeme Mensch vermeidet die Anstrengung und begibt sich in das Fahrwasser aus Spaß und Verdrängen. Weder das Gehirn wird angemessen gefordert noch der Lebenswandel als solcher so vollzogen, dass der Mensch sich in seinem Umfeld mit allen sozialen Anforderungen und gesellschaftlichen Hintergründen einordnen, verstehen kann. Die Tagesschau verkommt zur Unterhaltungsshow, denn auch die niederschmetternden Fakten erzeugen nur ein leichtes Gruseln auf dem sicheren Sofa, wenn der Mensch abstumpft und nicht begreift, dass er ein Teil des Großen und Ganzen - und dementsprechend unmittelbar betroffen ist. Solange alle Gelüste befriedigt werden und man mit Seinesgleichen die Zeit angenehm vertrödeln kann, gibt es anscheinend keinerlei Handlungsbedarf. „Kann das glücklich machen?“ Die Konsumgelüste, die Gier nach mehr und der konkurrierende Blick auf die Mitmenschen verhindern Glück. Das oberflächliche Leben erzeugt eine Leere, die mit immer neuen Gelüsten gefüllt werden soll. Doch ein übersättigter Mensch fühlt sich ausgelaugt und vom vielen Konsumieren überanstrengt. Der Blick kann nicht frei auf sich selbst, auf das Du und auf die Welt gerichtet sein, wenn Belanglosigkeiten im Vordergrund die Wahrnehmung blockieren. Die Themen kreisen um Äußerlichkeiten: Wo schmeckt es, wie und wo geht man zum Shoppen, Golfen oder Abspecken. Die Organe sind vom Gift überschwemmt, das Gehirn wird pausenlos von vordergründigen Eindrücken in Anspruch genommen und kann dadurch weder zur Ruhe noch zu tieferen Erkenntnissen kommen. Der Betroffene ist von einem realistischen Problembewusstsein weit entfernt und das spiegelt sich in einer schleppenden, nichtssagenden Kommunikation wider. Man giert nach Highlights und verpasst das Naheliegende. Man giert nach Sensationen und übersieht die kleinen Freuden. Der offene, sensible Mensch spürt die Bedürfnisse seines Gegenübers. Er hört zu und nimmt die Inhalte auf. Dagegen überhört der Spaßsüchtige die Anliegen der anderen und erleidet einen Empathie-Verlust. Während die Sinne durch künstliche Eindrücke gefangengenommen werden, verliert der Genussmensch den Bezug zum Natürlichen. Der Übersättigte riecht nicht mehr die Düfte eines jungen Morgens. Die schweren Parfüme haben ihn abstumpfen lassen. Der Konsument, auf der Jagd nach neuen Abenteuern, hat keine Zeit und auch keinen Antrieb, sich anzustrengen, um selbst kreativ zu werden. Das Auge der Konkurrenz verscheucht die Feinfühligen. Der Gierige verjagt die Sensiblen. Das Sich-Vergleichen führt in eine destruktive Lebenshaltung, denn das Übertreffen-Wollen hat nichts Menschliches. Das Glück ist jedoch mit dem Menschlichen verwoben. In einem ehrlichen Gespräch werden wir uns wiederfinden. Die übertriebenen Affekte lassen uns verkümmern. Die Gier treibt uns an den Abgrund. Der Affektierte sendet die falschen Signale. Er lockt andere Verdrängende an. Man segelt gemeinsam dem menschlichen Untergang entgegen. Während man sich zuprostet, zelebriert man die Dekadenz eines unmenschlichen Daseins. Man verfehlt sich. In diesen immer wiederkehrenden Abläufen ist kein tiefes Glück zu finden. Der übertriebene Alkoholkonsum, der Smalltalk betäuben für Stunden die Leere, doch sie bleibt, sie ist da und schon morgen wird sie einen neuen Schmerz entfachen. Der Verdrängende wird zur altbewährten Rezeptur greifen: Konsum, oberflächliche Kommunikation und eine Lebenshaltung, die nicht weiter hilft: Man lässt sich bewegen, hin und her fahren und giert nach immer neuen Orten, Menschen und Genüssen. Man fährt per Schiff oder Zug, Auto oder Flugzeug im Kreis der Verdrängung. Man kommt nirgendwo an und die innere Leere blockiert ein Umdenken, da sie immer und immer wieder betäubt werden möchte. Der Irrglaube, im weiteren Anhäufen irgendwelcher Güter endlich die Befriedigung zu finden, produziert eine falsche, unberechtigte Hoffnung. Die Leere wird bleiben, sie ist auf diesem Weg nicht zu füllen. Dieser schmerzhafte Zustand einer quälenden Ödnis vertreibt jedes Glück. Der immer wiederkehrende Konsum macht abhängig und führt ins Abseits. Er schwächt, höhlt aus und führt weit weg vom schöpferischen Handeln. Die Zeit wird totgeschlagen, aber nicht genutzt. Der Mensch bleibt ein Entfremdeter. Das Glück ist grundsätzlich flüchtig, doch der Mensch kann es erleben. Es hält Einzug ins menschliche Dasein, wenn man bereit ist, ehrlich zu kommunizieren. Es durchzieht das Leben und taucht immer wieder auf, wenn sich ein Mensch traut, sich so zu zeigen, wie er ist. Der echt Lachende und Weinende wird Glücksmomente erleben dürfen. In dem Moment des echten und authentischen Sprechens darf der Mensch sich als Mensch erfahren. Er erlebt Zustimmung, Entlastung oder auch konstruktive Kritik. Er darf wachsen und durch die Kommunikation lernen. Es bedeutet Glück, wenn man gesehen und gehört wird. Es bedeutet Glück, wenn das Gegenüber die Gefühle und Gedanken teilt. Es bedeutet Glück, wenn sich die authentische Gedankenwelt im Inneren ausbreiten kann, wenn wir keine fremdgesteuerten, süchtigen, konkurrierenden Zombies sind. Neid und Gier verscheuchen das Glück. „Lasst uns mit offenen Armen das wahre Leben willkommen heißen! Lasst uns ehrlich sprechen, echt weinen und lachen! Lasst uns kreativ werden! Lasst uns im anderen uns selbst suchen und erkennen!“ Das werden wir niemals im Rausch eines fremdbestimmten Konsums erleben. Die Tiefe eines natürlichen Seins hängt mit der Menschlichkeit zusammen. Wir dürfen uns austauschen. Wir dürfen am Seelenleben des anderen partizipieren. „Lasst uns ehrlich und offen, menschlich begegnen, so werden wir uns im Du spiegeln!“ 


Das System 

Um eine Machtposition zu halten, bedarf es eines ausgefeilten Systems. Die Wahrheitsliebenden werden ausgeschaltet und die Unterwürfigen in wichtigen Positionen installiert. Sollte es jemand wagen, Lügen zu entlarven, Widersprüche aufzudecken, so wird dieser Wahrheitsbote zunichte gemacht: Geldentzug, Diffamierungen und die Isolation erwarten den Aufklärer. Der Lügner will weiterhin herrschen, Geld und Posten verteilen. Er duldet keine Aufklärer und Menschenrechtler. Der Herrscher will den Machterhalt und alles muss diesem System unterworfen werden. Deshalb werden Menschen abgewertet, eine Meinung in Umlauf gebracht, die ins Konzept des Dominanten passt. Der oder die Dominante duldet keine Kritik. Die eigene Herrschsucht beinhaltet das Unterwerfen der anderen. Demokratische Strukturen wird es nicht geben. Die Menschenrechte kommen im Umfeld des Dominanten grundsätzlich zu kurz, da die Würde der Mitmenschen uninteressant und störend ist. Der Machterhalt bedingt das Lügen und Täuschen. Sollte jemand aus der Reihe tanzen, so wird er abgewertet. Es gibt keine Gerechtigkeit, keine Selbstbestimmung, keine Menschlichkeit. Der Herrschende, der sich des Systems aus Lügen und Widersprüchen bedient, muss um seine Existenz fürchten und wird immer heftigere Geschütze auffahren. Es ist wie bei einer Sucht: Die Dosis von gestern reicht heute nicht mehr. Die Gewalt von gestern zeigt nicht mehr genug Wirkung: Die Unterdrückung wird stetig weiter ausgebaut. „Wenn sich dir ein System aus Lügen und Widersprüchen andeutet, so suche das Weite! Du hast keine Zeit zu verlieren! Es geht um dein Leben, dein Leben in Würde und Respekt! Wenn deine Kräfte und dein Mut ausreichen, so tritt dem Herrschsüchtigen entgegen! So kannst du auch andere vor einem Martyrium bewahren!“

 

Die Propaganda 

Propaganda, Indoktrination und Werbung sollen das System aus Lügen und Widersprüchen festigen. Die Beeinflussung ist in der Regel kaum zu erkennen, da sie sehr ausgeklügelt und versteckt den Menschen „untergejubelt“ wird. Berieselung und Infiltration geschehen unbemerkt und greifen ins Unterbewusstsein. Es stellt sich häufig ein Gefühl der Unzufriedenheit und Verwirrung ein, wenn der Betroffene ein Opfer der Propaganda bzw. der Manipulation geworden ist. Es wurde dem Menschen Gewalt angetan, er wurde getäuscht. Später, vielleicht Jahre später, entdeckt der Betroffene derart signifikante Widersprüche, dass Forschungsarbeiten nötig werden: „Was wurde mir erzählt? Was wurde aus dem Zusammenhang gerissen? Was wurde über mich wann gesagt und warum? Welche Lügen wurden generell verbreitet?“ Die Propaganda existiert, wenn sich Menschen nicht der Wahrheit verpflichtet fühlen. Sie verstoßen gegen das Prinzip der Aufklärung. Es geht um den Machterhalt und Machtausbau. Menschen werden belogen und betrogen. Die Aufklärer werden diffamiert. Die Dominanten suchen den permanenten Einfluss und verbreiten Lügen. Da der Dominante nicht ertappt werden will, werden die Täuschungen in kleinen Portionen verabreicht. Die Betroffenen werden mit Fehlinformationen überschwemmt. Diese Fehlleitungen werden das Unterbewusstsein infizieren. Dort toben die Lügen und Widersprüche. Da jeder Fehlgeleitete in einer nebulösen Suppe aus Gerüchten und Falschmeldungen die Orientierung verliert, wird er immer wieder auf neue Märchen hereinfallen. Das Bauchgefühl meldet sich ab und zu. Der Verstand spricht: „Das ist widersprüchlich, das passt nicht zusammen!“ Doch die dominanten Herrscher zerstreuen sogleich die Warnungen und überdecken die bohrenden Fragen mit einer neuen Schicht aus Lügen, falschen Erwartungen und Versprechen. Die giftigen Köder werden immer wieder ausgelegt und von den Opfern geschluckt. Die manipulierten Seelen wiegen sich in einer Scheinsicherheit. Ihre Bequemlichkeit steht einer Aufklärungsarbeit im Weg. Dennoch: Der Kampf um Wahrheit und Klarheit beginnt unbewusst immer wieder von vorn, wobei sich die Opfer ihrer Bedürftigkeit nicht bewusst sind und der Keim einer Aufklärungsarbeit sich den Weg zum Licht sucht. Ihr Leid nimmt zu. Die giftigen Fehlinformationen erschüttern das Selbst, lenken in die Sackgasse und führen in ein unfreies, unausgefülltes Leben. „Wer kann seine Existenz auf Lügen aufbauen? Wer wird selbstbestimmt leben können, wenn er ein Opfer von Manipulationen und der Infiltration von Lügenwelten geworden ist?“

 

Menschlichkeit und Achtsamkeit 

Du bist in der Lage, dich zu beobachten. Du darfst dich zurücknehmen und dir Zeit lassen. Du musst nicht sofort reagieren und du hast es nicht nötig, dich provozieren zu lassen. „Höre auf deine innere Stimme! Deine Intuition ist dein Kompass! Vertraue deiner Wahrnehmung und lasse dir Zeit! In einer stillen Stunde kannst du alles überdenken. Es werden Situationen auf dich zukommen, in denen du bei dir bist und in denen du einen ehrlichen, direkten Kontakt zu dir aufbauen kannst und solltest. Beobachte dich und suche die Klarheit! Dein Innehalten wird dich stärken, befreien. Du wirst im Abstand zu den vielen Informationen deinen Weg finden. Deine Aufregung wird abklingen. Deine Wut verfliegen. Nun wirst du es schaffen, die Fakten zu überdenken. In der Ruhe wirst du zu deinem inneren Kern vordringen und es wird sich bestätigen, dass es richtig war zu reflektieren, sich Zeit zu nehmen, sich und das Umfeld zu überdenken. Wo stehe ich? Bin ich ängstlich gewesen? Hat man mich beeinflusst, eingeschüchtert, abgewertet? Hat man mir gedroht?“ Die Analyse der Gesamtsituation und der Inhalte befreit den Blick. „Wo stehe ich und wozu stehe ich wirklich? Hat man mich mit Geld geködert?“ Gerade der Ängstliche und Schwache reagiert häufig zu schnell und unbedacht. Die innere Unruhe, eventuelle Panik verführen dazu, unachtsam zu werden. Man möchte der Angst entkommen und schluckt irgendwelche Köder. Die unverdauliche Kost lässt den Menschen nicht zur Ruhe kommen. „Suche die Klarheit! Stärke dich durch Ruhephasen! Halte inne und erkenne deinen Weg! Finde zu dir zurück!“ Wenn der Mensch zu sich findet, wird er die Menschlichkeit entdecken. Die Fremdbestimmung führt weit weg vom Selbst, vom Du, vom Menschsein. 


Die Eliten, die Macht, die Angst 

Während viele Gierige, Mächtige und Korrupte um ihren unglaublichen Gewinn kreisen, die Menschlichkeit missachten, abbauen und den Tod vieler in Kauf nehmen, wird die Bevölkerung global für dumm verkauft. Der heimliche Lehrplan fördert kein wahrhaftiges, ehrliches und aufklärendes Bewusstsein, ganz im Gegenteil: Es werden unbemerkt Köder ausgeworfen: Wird der blinkende Köder geschluckt, so hängen die Menschen am Haken. Es ist der Haken einer Spaß- und Verdrängungskultur. Gleichzeitig werden Ängste geschürt: „Du kannst verarmen, wenn du nicht willfährig mitmachst! Du kannst die Orientierung verlieren, wenn du nicht alles glaubst!“ Die Gehirnwäsche unterwandert das gesunde Immunsystem eines wissensdurstigen Menschen. Der ursprüngliche Wille, die Suche nach Selbstbestimmung, Aufklärung und Orientierung werden zerschlagen. „Teile und herrsche! Schüre Ängste und spalte! Verseuche die Menschen mit dem Konkurrenzgedanken!“ Zu viele haben den Köder geschluckt. Sie zappeln und sie winden sich hin und her. Sie finden keinen Ausweg. Sie haben sich ködern lassen. Sie haben sich kaufen lassen. Sie haben Ideale, Menschen und Fakten verraten, die Wirklichkeit verdreht. Die Schere im Kopf schneidet das gesunde Denken heraus. Das Immunsystem eines gut funktionierenden Charakters ist zusammengebrochen. Die Charakterlosigkeit zeigt sich in der Brutalität, einer scheinbaren Vorteilsnahme. Menschen werden verraten, diskriminiert. Inhalte werden verdreht. Es geht nicht mehr um die Wahrheit, Aufklärung und Klarheit, sondern um Profit. Die Gier beherrscht den Menschen und der Infizierte bangt um seine Vorteile, seinen Kapitalzuwachs. Der Abhängige ist in seiner Sucht gefangen und will immer mehr. Es interessiert ihn keine demokratische Struktur, keine Menschlichkeit und keine Gerechtigkeit. Er will nicht aus dem Sumpf des Verrates und der Unmenschlichkeit heraus, denn er verspricht sich weiterhin Vorteile: Er sucht nach Verdrängung, oberflächlichem Genuss und er will diesen Lebensstil mit immer mehr Kapital absichern. Er hat alles Menschliche verloren, den Köder verschluckt, er ist unfrei, nicht mündig und versteht die eigentlichen Errungenschaften der menschlichen Kultur nicht. Der Gierige hat die philosophischen Erkenntnisse mit Füßen getreten und feuert verbotene Kriege an. Die Aktien und andere Ausbeutungsvorhaben werden gefeiert, während Kriege befeuert werden. Viele Mächtige verdienen am Krieg. Die Menschlichkeit wird verraten, das Völkerrecht gebrochen. Die Gierigen suchen weiterhin nach neuen Chancen, um noch mehr abzugreifen und sie verbreiten das Gift einer Hörigkeit, die das menschliche Bewusstsein ausschaltet. Der von der Gier Infizierte geht buchstäblich über Leichen, während er zwanghaft seinen Spaß sucht. Das Kreisen um sich selbst, um Güter und eine scheinbare Sicherheit lassen unsere Erde zu einem unsicheren Ort werden. Unsere Atmosphäre ächzt unter den Vergehen der Menschheit. Auch der reichste Mensch der Erde wird ersticken, wenn die Atmosphäre zerstört sein wird. Unser blauer Planet wird verseucht und das alles, weil sich eine Geld- und Machtelite permanent rund um die Uhr bereichert. Ihre Schlafgesänge sollen uns schläfrig und unmündig, betäubt und desorientiert zurücklassen. Sie wissen, dass sie die Menschheit verraten. Sie wissen, dass sie auf Kosten der Menschlichkeit wüten. Sie verbreiten Lügen, schüren Ängste und verunklaren das Denken der Betroffenen, der Ausgebeuteten. Sie suchen nach immer neuen Pfründen. Sie gieren nach Geld, Gold und Immobilien. Sie kaufen ganze Stadtteile und verscheuchen die normalen Bürger. Die Metropolen unserer Erde leiden unter der Last dieser unmenschlichen Zombies. Während sie ihre Schlaflieder in Privatschulen verbreiten, infizieren sie die Jugend. Sie sollen kritiklos den Köder schlucken. „Können sich diese Zombies wohlfühlen? Es ist nicht möglich, als normal empfindender Mensch diese Art der Gier zu erkennen? Der Süchtige ist in seiner Hetzjagd nach Geld, Gold und Spaß derart verplant, dass der Blick verstellt ist. Das normale Genießen eines Tages mit Ruhe, Gelassenheit und Achtsamkeit ist ausgeschlossen. Es könnten Gewissensbisse, Süchte und die Schmerzen einer getriebenen Psyche anklopfen. Die Achtsamkeit könnte quälen und man sucht neue Ablenkungen. Das viele Geld ermöglicht das Rasen und Prassen. Der Mensch ist süchtig nach neuen Genüssen und verfehlt sich als Mensch. Die Inhaltsleere quält die Seele. Die Skrupellosigkeit quält die Psyche, während pausenlos konsumiert und gelogen wird. Wir setzen uns für die Menschheit ein und bauen Brunnen und Straßen, gleichzeitig werden die Bodenschätze und Wälder geplündert. Wir bauen neue Atomkraftwerke zur Energiereserve, gleichzeitig wird die Erde verstrahlt. Wir sichern den Frieden durch Aufrüstung, gleichzeitig wird ein neuer kalter Krieg entfacht. Wir müssten den Terror bekämpfen! Gleichzeitig wird der Terrorismus aber angekurbelt. Die Liste der Verwerfungen ist sehr, sehr lang. Die Eliten haben Angst, ihren Reichtum zu verlieren und schlagen wild um sich. Sie suchen nach neuen Chancen, um ihren Reichtum zu vermehren und verunsichern andere Staaten. Die Macht soll ausgedehnt werden. Sie schüren Ängste in der Bevölkerung. Sie entwickeln Feindbilder. „Teile und herrsche, dann kannst du alle kontrollieren!“ Wir kennen die psychischen Strukturen der Endsolidarisierung. Wir kennen die Entwicklung der Strategien, die die Unterwerfung möglichst vieler gewährleisten sollen. „Teile und herrsche! Dehne deine Macht aus! Schaffe noch mehr Abhängigkeiten!“ Die Gierigen werden weiterhin um sich kreisen. Sie werden die Menschheit weiterhin ruinieren. Der Gerechte wird dies niemals dulden und aus den Augen verlieren. Er wird weiterhin aufklären. „Lasse dich nicht schmieren und sorge dafür, dass dein gesundes Immunsystem deines Menschseins funktioniert! Du bist ein Mensch und kein Zombie!“ 


Das geistige Immunsystem 

Du fühlst dich mal wieder fremd in deinem eigenen Leben. Dir sind die vielen Zusammenhänge nicht bewusst, da dir deine Weichenstellungen der letzten Jahre ebenso wenig klar sind, wie deine Vielzahl von dubiosen Entscheidungen. „Wem habe ich was geglaubt? Von wem habe ich mich manipulieren lassen? Welche Meinung vertrete ich warum? Weshalb habe ich so viel konsumiert, bestellt und immer wieder als notwendige Anschaffung angesehen? Warum habe ich mich durch die Brille des Konsums betrachtet?“ Mir wurde suggeriert, ich sei frei und unabhängig in meinen Entscheidungen. Mir wurde eingetrichtert, ich sei ein freier Mensch und der Lenker meines Lebens, doch warum raste mein Zug immer wieder in eine mir fremde Richtung? „Warum konnten sich so viele Botschaften in meinem Gehirn ausbreiten, die ich gar nicht gewollt habe?“ Mir wird bei genauerer Betrachtung und Analyse deutlich, dass mein natürliches, geistiges Immunsystem ausgetrickst wurde. Meine eigenen Überzeugungen wurden unterwandert. Ich wurde ferngesteuert und ich fühlte mich ohnmächtig. „Doch ich will so nicht weiterleben! Ich will meine Stimme ernst nehmen! Ich möchte mich ernst nehmen! Ich werde um mich kämpfen!“ Als es Nacht wurde und die Stille es mir ermöglichte, auf mich zu hören, meine Stimme erneut zu empfangen, hörte ich achtsam, aufmerksam zu. „Du brauchst nicht allen zu gefallen! Du musst nicht viel konsumieren! Du hast es nicht mehr nötig, vor den Destruktiven zu fliehen! Du kannst selbst entscheiden. Du bist stark.“ Ich wollte mich nicht mehr länger in der Spirale der Konkurrenz aufhalten. Sie raubte mir meine Lebenskraft und die Chance auf Menschlichkeit. Ich wollte wieder inhaltlich vorgehen und die Welt besser verstehen, die Menschen verstehen. Ich wollte leben. Mein seelisches Immunsystem sollte an Kraft gewinnen. Es wird mich schützen und mir helfen, ein Mensch zu sein. Die Märchen vom ewigen Konsum möchte ich nicht mehr hören. Ich will diese künstlichen Konkurrenzwelten nicht mehr betreten. Es riecht nach Betrug, nach Krieg und Ausbeutung. „Der Missbrauch am Menschen soll in meinem Leben keinen Platz mehr haben! Ich will mich für die Menschlichkeit und den weltweiten Frieden einsetzen. Ich wollte es nicht mehr rechtfertigen, wenn in unserem Namen Länder bombardiert werden. Ich wollte ein Immunsystem für meine Seele! Ich wollte keine Sekunde in meinem Leben ein geistiger Zombie sein!“ 


Identität, Freiheit, Selbstbestimmung, Verantwortung 

Als du jung warst, konntest du nicht schnell genug in den unsicheren Hafen der Fremdbestimmung segeln. „Nicht jeder Hafen ist sicher, auch wenn er gepflegt und mondän aussieht! Nicht jeder Hafen ist wirklich gepflegt, auch wenn dort dreimal am Tag der Müll entfernt wird!“ Es geht um die Substanz, die gute sichere Lage und das Fundament!“ Du konntest nicht schnell genug deine Leinen festzurren. „War es die Lebensangst, die Furcht vor der Arbeit am eigenen Selbst? War es mal wieder die Bequemlichkeit und die Denkfaulheit?“ Du fielst auf so manchen flotten, unüberlegten Spruch herein und du glaubtest, dass dir dein Lebenstisch von anderen gedeckt werden könnte. Später musstest du schmerzlich erfahren, dass dir das Essen nicht schmeckte und alles irgendwie hohl und unpassend zu sein schien. Dein Hafen war kein Hafen. Er bot dir weder Schutz noch Liebe. Die Selbstverliebten ließen dort ihre Korken knallen. Sie betäubten sich und lachten hysterisch. Es war der Ort des billigen Konsums und kein sicherer Hafen, in dem man auftanken und Ruhe finden konnte. Die vielen Gestrandeten, die allesamt behaupteten, dass sie freiwillig dort vor Anker gegangen waren, suchten schon lange nicht mehr nach Inhalten. Sie stützten sich lediglich ab und ihre Krücken waren das Geld, mit dem sie die Löcher ihrer Hohlheit stopften. Es ging ihnen die Puste aus, denn sie vergifteten sich mit Alkohol und allerlei Klatsch und Tratsch. Sie litten an der chronischen Desorientierung, die sich ausbreitet, wenn ein Mensch seine Lebenshausaufgaben nicht macht. Die Ankerplätze schimmerten im Sonnenlicht. Du wolltest Sicherheiten. Der Weg der Freiheit und Selbstbestimmung erschien dir zu anstrengend: Du wolltest nicht üben, nicht schwitzen und das Abenteuer des Lebens nicht an dich heran lassen. „Kann ein Mensch das Leben verstehen, wenn er die Konfrontation mit eben diesem scheut?“ Während du nun im scheinbar sicheren Hafen vor dich hin vegetiertest, wuchs deine Unzufriedenheit. Du hattest bessere Zeiten erlebt, denn du hattest in deinen jungen Jahren die frische Brise der wirklichen Freiheit schnuppern dürfen. Zu diesen Zeiten war das Leben ein Abenteuer, denn alle Facetten gehörten zum Alltag: Kreativität, Spontanität, Höhen und Tiefen. Die Wellen waren echt, die Stürme des Lebens schüttelten dich durch. Du warst auf See und du warst dein Steuermann. Deine täglichen Erfahrungen ließen dich voran kommen: Du warst mitten im Leben. Das Leben schmeckte salzig und aromatisch. Du brauchtest keine chemischen Cocktails, da dein Belohnungssystem natürlich gefordert und angetrieben wurde. Heute fragst du dich, warum dir deine Freiheit so wenig wert war. Du wolltest Sicherheiten und du ließest dich von den Zombies anlocken. Sie hatten im Hafen ein Feuerwerk veranstaltet. Sie hatten dich mit ihrem Reichtum angelockt. Sie saßen selber in der Falle und gierten nach neuen Opfern. Sie sollten gute Stimmung verbreiten und die Langeweile vertreiben. Die hohlen Monster hatten zu viel Zeit. Sie wollten nicht denken, sich nur amüsieren. Sie wollten sich nicht anstrengen. Alles sollte an sie herangetragen werden. Die anderen sollten schwitzen und ihnen alles abnehmen: Sie wollten feiern! Doch das Leben tickt anders. Weisheit wächst nicht auf den Bäumen. Die Kreativität ist flüchtig. Die innere Flamme will versorgt werden. Dir war klar: „Ich muss den Hafen der Zombies verlassen! Ich werde verkümmern. Meine Talente werden erlöschen. Ich habe Probleme meine Stimme zu hören. Das laute Gegröle der Monster übertönt alles. Ich muss mein Selbst, meine Identität retten. Ich muss die Segel setzen und hinaus ins echte leben!“ Als es Nacht wurde, stachst du in See. Die Zombies sollten dich nie wieder beeinflussen und aufhalten dürfen. Die frische Brise durchflutete dein Gehirn. Die Glückshormone ließen deinen Mut aufkeimen. Deine Lernbereitschaft kam zurück. Dir war klar: „Solange ich lebe, werde ich lernen. Ich werde weitersegeln. Ich werde mich austauschen und die unbequemen Inhalte genauso aufnehmen, wie die leichteren Kapitel des Lebens. Alles hängt mit allem zusammen. Nie wieder werde ich alles nachplappern! Es geht um meine Existenz und um meine Verantwortung. Ich werde sie nur tragen können, wenn ich frei entscheide, wenn ich eine Wahl habe. Ich muss die Bedingungen der Freiheit beschützen und andere aufklären, die in den scheinbar sicheren Hafen steuern wollen. Ich muss sie warnen!“ 


Das Imperium 

Das Imperium lebt von und durch die Vorteilbedachten. Die Mächtigen spüren sich in ihrer Befehlsgewalt und sie tragen die Masken der Gebenden. „Wenn du fleißig bist und viel schuftest, wird es dir und deiner Familie gut gehen. Wenn du nicht zweifelst und immer brav alles glaubst, so wirst du keine Probleme bekommen. Wir wollen dein Bestes, deshalb musst du uns folgen. Wir haben den Überblick, deshalb musst du dein Leben in unsere Hände legen. Wir kennen die Feinde und deshalb sagen wir dir, wann du in den Krieg ziehen musst. Wir sind der Maßstab der Welt und wir verändern die Machtverhältnisse nach unseren Vorstellungen. Wir sind das Imperium und wir lehnen unsere Feinde ab. Wir töten die Andersdenkenden, denn sie wollen unsere Macht nicht anerkennen. Wir spalten die Menschheitsfamilie und gehen unseren Weg des Machtausbaus. Wir teilen die Welt in Gut und Böse. Wir sind die Guten und wir brauchen die Bösen nicht zu verstehen. Morgen werden wir eine Lüge erfinden, um das nächste Land zu überfallen. Wir brauchen das Öl, doch das braucht niemand zu wissen.“ 


Ignoranz, Selbstbetrug und Unmenschlichkeit 

„Streite dich nicht mit demjenigen, der seine eigenen Lügen glaubt! Streite dich nicht mit dem, der sich selbst und im gleichen Atemzug andere belügt!“ Deine Energien verpuffen. Du wirst geschwächt und immer wieder in die Irre geführt. Wer nicht darum bemüht ist, die Wirklichkeit zu erfassen, schätzt die Erkenntnis nicht. Wer der Wahrheit nicht verpflichtet ist, versucht erst gar nicht, der Realität näher zu kommen. Selbsterhöhung, Abwertung anderer, Verdrängung von Fakten, verschleiern die Sicht auf die Realität. Es werden nur noch Menschen zugelassen, die diese verdrehte Sichtweise nicht antasten. Sollte ein Mensch Kritik üben, den Spiegel vorhalten und mit Hilfe der Kommunikation eine Aufhellung suchen, so wird diese Person gemieden. Der Verdreher duldet keine Spiegelung. Der Lügner lebt in einer Welt aus Ignoranz und Verdrängung. Sollte durch das Netz der Verdrängung ein wenig Wahrheit gelangt sein, so muss diese wieder verdreht und kompatibel gemacht werden. Nichts soll den Traumwelten entgegengesetzt werden. Die Wahrheitsquellen werden versiegelt, überdeckt und verleugnet. Da jedoch Lebensquellen andere Wege gehen, wird die Welt aus Lügen und Widersprüchen irgendwann unterspült. Es mag nach außen eine in sich stimmige Fassade aufrecht erhalten werden, doch der Verfallprozess wird voranschreiten. Der Verdreher verliert immer mehr den Anschluss an die wahrhaftige Welt. Er wird versuchen, die Welt aus Lügen aufrechtzuerhalten. Doch der Mensch ist ein Leben lang in Prozesse eingebunden. Diese Veränderungen machen das Leben aus. Neue Menschen begleiten den Weg. Andere Stimmen melden sich zu Wort. Der Lügner wird es immer schwerer haben, seine Scheinwelt zu verteidigen. Die Konstruktiven werden sich vom Verdreher abwenden, denn sie erkennen den kräfteraubenden Streit und die irreführenden Auseinandersetzungen. Da der Ignorante die Wahrheit nicht an sich heran lässt, sind die konstruktiven Bemühungen meistens aussichtslos. Sollte der Lügner aus sich heraus aufklären wollen, so besteht eine Chance auf Besserung. Dieser Wille nach Klärung setzt oft ein, wenn Leidensdruck entsteht. Der Ignorante konnte seine Märchenwelt nicht länger aufrechterhalten. Das Schauspiel war beendet. Menschen wollten nicht mehr zustimmen und weiterhin den Lügen Glauben schenken. Die Unmenschlichkeit der Wirklichkeitsverdreher liegt sowohl in der Heuchelei, der Lüge, als auch in der Respektlosigkeit anderen Menschen gegenüber. Die eigene Selbsterhöhung erfolgt auf Kosten anderer. Da andere Personen nicht realistisch wahrgenommen werden, erfahren sie Missachtung und Abwertung. Dies sind keine Voraussetzungen für eine gelungene Kommunikation. Deshalb wird der Dialog mit einem Lügner unfruchtbar ausgehen. Insofern stimmt der Satz: „Streite dich nicht mit demjenigen, der seine eigenen Lügen glaubt!“